Der Sitz der Kreisverwaltung im Wandel der Zeit

Die ersten beiden Landräte führen die Geschäfte des Kreises noch mit wenigen Beamten von ihren eigenen Residenzen aus. So arbeiten unter Wilhelm Ludwig Josef Graf von Westerholt nur ein Kreissekretär, ein Kreiskopist und ein Kreisbote in seinen Räumlichkeiten auf Schloss Westerholt. Auch Friedrich Karl Devens führt die Geschäfte des Kreises von seinem in der Nähe Bottrops gelegenen Gut Welheim aus.
   
Erst unter Landrat Robert Freiherr von Reitzenstein siedelt die Kreisverwaltung nach Recklinghausen um. Die Geschäftsräume befinden sich zunächst im Wulffschen Haus auf der Heilige-Geist-Straße in Recklinghausen, später im Rathaus am Markt, dann im Wohnhaus des Landrates erneut in der Heilige-Geist-Straße.

Während für die Verwaltungstätigkeiten zu Beginn noch zwei Räume ausreichen, werden spätestens in den 1870er Jahren mit der wachsenden Zahl der Angestellten neue Räumlichkeiten notwendig. Dazu kauft der Kreis Recklinghausen das frühere „Randbrocksche“ Haus in der Recklinghäuser Innenstadt und verlegte das Landratsamt dorthin.

Auch in den Folgejahren steigen die Bevölkerungszahl und damit der Verwaltungsaufwand rapide weiter an. Unter Landrat Felix Friedrich Graf von Merveldt müssen erneut Beamte eingestellt werden, um die weitgehenden gesetzgeberischen Maßnahmen umzusetzen. In den Jahren 1903 bis 1905 entsteht in diesem Zuge das Kreishaus am Herzogswall, in dem heute die Volkshochschule Recklinghausen untergebracht ist.

1978 wird an der Kurt-Schumacher-Allee 1 das neue Kreishaus errichtet, welches bis heute der Sitz der Kreisverwaltung ist. Direkt gegenüber wird im Jahr 2002 die Kreisleitstelle und zugleich Wache der Feuerwehr Recklinghausen fertiggestellt.